Sonntag, 27. März 2022

ESC 2022: Zweite Hälfte der zweiten Hälfte des ersten Semis

Kroatien: Mia Dimšić - Guilty Pleasure

Leutöööö! Wenn man einen Song Guilty Pleasure nennt, dann muss auch Guilty Pleasure kommen! Da kann man doch nicht so ein Gitarrengeplodder schicken! Ja, das Lied ist schön, aber es geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Ich hab so das Gefühl, das schreibe ich unter jedem zweiten Song. Mia wirkt stimmlich und klamottentechnisch wie frisch aus der Castingshow entsprungen, auch wenn sich meine Kinder eher an Keira Knightley erinnert fühlen. Muss mal recherchieren, ob sie das tatsächlich auch ist. Ich sehe eher Parallelen zu ManuElla, nicht zuletzt durch den zwar sehr akrobatischen, aber irgendwie überhaupt nicht dazu passenden Tänzer. Wenn der in Turin auch dabei ist, möge er bitte analog zu ManuEllas Tänzer seinerzeit seine Oberbekleidung zuhause lassen, damit ich wenigstens was zu gucken hab! Und bevor mir diesbezüglich von einem meiner beiden Lieblingssteirer wieder Gedächtnisgeilheit vorgeworfen wird: Worauf soll man hier denn sonst achten? Zusammengefasst: "Blue and red" war für mich ein Guilty Pleasure. Das hier heißt nur so.

Chancen aufs Finale? Hmph. Ich muss so langsam aber sicher gucken, ob ich überhaupt genügend Finalisten zusammenkriegen. Schneckenrennen hier! 

Zagreb 2023? Nope.

5/10 (Kinder: 3,5  und 4)



Norwegen: Subwoolfer - Give That Wolf A Banana

Ein tatsächliches Guilty Pleasure beziehungsweise das Potenzial dazu kommt in diesem Jahr aus Norwegen. Die Herren und Damen in gelben Ganzkörperkostümen (bei denen ich jetzt zehn Minuten lang versucht habe rauszukriegen, wie die Dinger heißen - sind das Zentais? Zweckdienliche Hinweise bitte in die Kommentare, lasst mich nicht dumm sterben!), denn Bananen sind ja schließlich gelb, die Herren haben zusätzlich noch mit den Kindergartentanten ihrer Kinder ein Wolfsgebiss gebastelt und tragen das jetzt auf der Bühne, damit man erkennt, dass sie ganz gefährliche Wölfe sind. Den Song kann man anhören, ist gesanglich keine Offenbarung, hat aber lustige Textzeilen, sprich Wolf essen Oma auf, also gebt dem Wolf bitte eine Banane. Nein, ich möchte das jetzt nicht vertiefen. Wie gesagt, es hat Potenzial, aber ich hätte mir das ganze gern NOCH trashiger gewünscht. So finde ich es noch ein bisschen halbherzig. Wenn schon Trash, dann bitte die volle Dröhnung. Lasst uns in Turin nicht hängen, Norweger!

Chancen aufs Finale? Yep. Das kommt durch. 

Oslo 2023? Nonono.

6/10 (weil in trashtechnischer Hinsicht einfach noch Luft nach oben ist. Da geht noch mehr! Kinder: 6  und 6)



Österreich: LUM!X feat. Pia Maria - Halo

Tu felix Austria! Eine Sache ist schon mal klar: Von den drei DACH-Beiträgen wird dieser hier am besten abschneiden, immer unter der Voraussetzung, dass sie die Performance nicht versemmeln. Ich bin hier aber guten Mutes. Das Video bietet jede Menge Opulenz, kann man mit auf die Bühne nehmen, braucht es aber gar nicht. Aber die sechs zugelassenen Leute brauchts, hier kann man inszenatorisch sehr viel rausholen. Ach so, der Song? Hat ordentlich Wumms und holt zumindest mich sofort ab! Ich prophezeihe, dass das ab sofort auf jeder eurovisionsbezogenen Tanzfläche der Burner wird, egal, wie es abschneidet. Ich nehm es auf jeden Fall mal in meine eigene Spotify-ESC-Rumzappelliste auf.  Wäre meiner Ansicht nach übrigens der ideale Song, um das Semi abzuschließen.

Chancen aufs Finale? Yes.

Wien 2023? Naaaa!

8/10 (Kinder: 7 und  6-)



Portugal: MARO - Saudade, Saudade

Ach menno, Black Mamba, warum musstet Ihr letztes Jahr auf Englisch singen und dann auch noch so erfolgreich? Jetzt denkt man in Portugal, dass das immer so muss. Hallloooooo, Salvador Sobral hat komplett auf Portugiesisch gesungen! MARO singt größtenteils Englisch, das muss man allerdings dazusagen, da recht schwer zu verstehen. Dabei ist das ein Song zum Zuhören, nebenbei funktioniert das nicht. MARO hat eine schöne Stimmfarbe und wird von ihren Backings sehr gut ergänzt. Die Harmonien, die dabei entstehen, sind ziemlich ungewöhnlich und gefallen zumindest mir sehr gut. Man muss sich aber drauf einlassen. Sehr viel erinnert mich hier an "O Jardim", aber ich hoffe, das hier wird besser abschneiden - auch wenn der Beitrag sich am Ende vielleicht einen Ticken zu sehr in die Länge zieht.

Chancen aufs Finale? Das ist bei keinem Beitrag so schwer zu sagen wie bei diesem und könnte hier auch maßgeblich von der Startreihenfolge abhängen. 

Lissabon 2023? Nein.

8/10 (Kinder: 5 und 7)


So, soviel zum ersten Semi. Wer von denen schaffts denn ins Finale? Mal gucken:

Albanien
Litauen
Moldawien
Niederlande
Ukraine
Griechenland
Island
Norwegen
Österreich

und noch einer aus Dänemark, Armenien und Portugal. Hm. Doch gar nicht so schneckenrennig. Ich nehm Portugal.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

So, dann missbrauche ich einfach mal diesen Blog, um meine Zwischenprognose zum ersten Semi zu posten. Nach der Vorentscheidungssaison, vor Kenntniss der Startreihenfolge und der Proben (ohhhh Österreich, besonders bei euch sehe ich Carcrashpotential, leider):

Albanien
Litauen
Moldawien
Niederlande
Ukraine
Armenien
Griechenland
Island
Norwegen
Portugal

Wunschzettel, wenn ich alleinig beim ESC das Sagen hätte:

Albanien
Lettland
Litauen
Moldawien
Niederlande
Schweiz
Slowenien
Ukraine
Island
Kroatien


Gezeichnet Zwelfbungt a. k. a. Lucas

Tamara Fabian hat gesagt…

Den darfst Du sehr gern missbrauchen - und so weit liegen wir ja zumindest bei der Prognose gar nicht auseinander :)