Samstag, 1. September 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 9

Und noch ein bisschen Finale, weils so schön ist:

14. Rumänien
Ich schrieb schon vor Jahren, dass die Rumänen innerhalb dieser Dekade irgendwann mal reif sind für die Krone, und von der Papierform her hätte es dieses Jahr durchaus klappen können. Leider fehlte es dem Beitrag auf der Bühne so ungefähr an allem, das wirkte doch sehr verloren und hatte überhaupt keine Ausstrahlung. Da konnte Elena in ihrem typischen Ostschlampen-Outfit noch so hübsch aussehen, und da sie diesmal ihren Stöpsel nicht verlor, sang sie auch gut. Auch die Backings hatten durchaus Spaß auf der Bühne, aber es kam absolut NICHTS rüber, keine Ahnung warum...

15. Dänemark
Oh my God, war DAS vielleicht langweilig! Die Begleitband wirkte zwar immer noch wie auf Drogen, aber dieses Mal hatten sie bis auf die Schlagzeugerin wohl eher gekifft als gekokst. Gut, dass es nur drei Minuten sein dürfen, sonst hätte ich mich womöglich noch tot gelangweilt.

16. Griechenland
Diese Postkarten machen aus mir noch einen bösen Menschen. Auch wenn ich das alles sehr hübsch ausgewählt finde, nerven doch die ständigen Wiederholungen der Bausünden von Baku. Aber das nur nebenbei. Auch der griechische Beitrag langweilte wieder nach Kräften, Ele lächelte hübsch in die Kamera,  sang zum Milchsauerwerden schief und hopste auf ihren High Heels durch die Gegend. Alles wie gehabt. Das schöne war, dass es dieses Mal ins untere Mittelfeld durchgereicht wurde, wo dieser Beitrag auch mindestens mal hingehörte!

17. Schweden
Neulich hatte ich einen schönen Traum. In der Zeitung mit den großen Buchstaben stand über die gesamte obere Hälfte der ersten Seite die Schlagzeile: "Grand-Prix-Sieg ungültig! SCHWEDEN-VAMP GEDOPT!" Nun, die Schlagzeile wirds nicht geben, aber es muss nach wie vor erlaubt sein zu fragen, was an diesem Beitrag so dolle gewesen sein soll. Zottelzombie mit seltsamen Bewegungen nuschelt sich zu komischer Musik und Epilepsie erzeugender Beleuchtung einen ab, und dann räumt das so ab? Was bitte hab ich verpasst? Spitzenplatz ok, Sieg von mir aus auch, aber mit DIESER Punktzahl? Mit ACHTZEHN Höchstwertungen? Mille grazie all'Italia dafür, dass sie wenigstens verhindert haben, dass das ein Omnipointer wird. Und übrigens, wo wir grad dabei sind: FINGER WEG von dem Zuckerjungen, der die italienischen Punkte vorgelesen hat! Den krieg ich! Ich hab ihn zuerst gesehen!!

18. Türkei
Im Gegensatz zu den Georgiern im Semi kriegten die Türken den Schnee natürlich ordentlich weggeräumt, man weiß ja schließlich, was sich den lieben Nachbarn gegenüber gehört. Can hatte mächtig viel Spaß auf der Bühne, allerdings muss er zusammen mit Kurti wohl zwei Nächte lang durchgezecht haben ob des geglückten Finaleinzugs, er wirkte ein wenig... wie soll ich sagen... restalkoholisch. Und nein, ich meine nicht nur die teilweise undeutliche Aussprache. Aber egal, das war witzig, skurril und hat gut abgeschnitten. Was will man mehr!

19. Spanien
Es ist ja in Spanien inzwischen ein beliebter Sport, bei der Startnummernauslosung immer die Wildcard zu ziehen und sich dann die Startnummer des Vorjahressiegers auszusuchen. Dabei hatten sie das dieses Jahr gar nicht nötig. Ihre stimmgewaltige Diva, die dieses Mal im Gegensatz zu den Proben sogar halbwegs anständige Klamotten trug, überzeugte auf der ganzen Linie und sang sich völlig verdient in die Top Ten. Für den am heftigsten Verkannten der Big Five war das sicher mal Balsam auf die Eurovisionswunden, aber andererseits: Wenn sie schon beim Fußball alles abräumen, brauchen sie jetzt nicht noch den ESC zu gewinnen, wo kämen wir denn da hin?!

Keine Kommentare: