Freitag, 31. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 8

Wir sind im Finale! Mittendrin!

8. Zypern
Ivi auch im Finale wieder mit einem Lippenstiftbudget, mit dem man ihr Land ohne Probleme hätte sanieren können. Ansonsten hatte sie genausoviel Spaß wie im Semi und landete, wie bei solchen Beiträgen nicht anders zu erwarten, im Mittelfeld. Leider sah man ihr hübsches Sternchen-Tattoo am Handgelenk nur in der Einblendung vorm Auftritt.

9. Frankreich
Wenn man mir vorher gesagt hätte, dass einer der Finalisten 0 Punkte im Televoting bekommt, hätte ich auf so einiges getippt, aber bestimmt nicht auf Frankreich. Die hatten ja doch einiges aufgefahren, um den Zuschauer und die Zuschauerin zu erfreuen, die halbnackten Tänzer gefielen dem Auge ebenso wie Angguns Schleierfetzen (Sertab Erener, anyone?). Leider, und so erklärt sich aus meiner Sicht die Null, sah man nicht viel davon. Die Franzosen hatten die schlimmste Kameraführung seit vielen Jahren erwischt, die den Auftritt gänzlich im Nichts verpuffen ließ. Ich frage mich, ob sie den Verantwortlichen für die Kameraführung geköpft haben. Verdient gewesen wärs.

10. Italien
DIE Diva des Jahrgangs schlechthin (und meine persönliche Top-Favoritin) zeige hier dem Rest, wie man mit Leichtigkeit und Grandezza einen tollen Auftritt hinlegt. Mit Platz 9 ist sie MINDESTENS 5, wahrscheinlich eher 8 Plätze zu schlecht bewertet. Allerdings gabs da ein Riesenproblem, und das war der Bühnenhintergrund, von dem später noch zu reden sein wird. Und: Die Halle zum Mittun auffordern ist ein absolutes No-Go. Aber sonst? Ich kanns mir nicht erklären. Vielleicht war das ganze doch zu retro... Egal, ich bin jedenfalls SAUER!

11. Estland
Ott sah wieder genauso zum Anbeißen aus und sang auch genauso gut wie im Semi. Leider jodelte er unnötigerweise wieder, störte aber keinen. Dass dieser tolle Song es bis auf Platz 6 geschafft hat, macht mich sehr glücklich!

12. Norwegen
Die Norweger zogen mal wieder aus, das zu tun, was sie am besten können. Nachdem man zuletzt anno 2004 Letzter geworden war, dachte man sich im Land der Trolle, dass es jetzt mal wieder Zeit wird, nicht das Europa noch denkt, man könnte das nicht mehr. Nur verstehen kann ich das nicht so ganz. Natürlich wars im Finale gesanglich eine absolute Katastrophe, aber das war der fünfundzwanzigletzte auch. Und ein gewisses Nachbarland wurde letztes Jahr mit ähnlich gelagertem Song (und Sänger) Dritter. Was sagt uns das???

13. Aserbaidschan
In der Haut von Sabina wollt ich an dem Abend wirklich nicht stecken. Der Druck auf sie muss absolut unmenschlich gewesen sein - dafür hat sie das ganz hervorragend gemacht. Ich find den 4. Platz zwar viel zu hoch, aber stimmlich und optisch gabs absolut nix auszusetzen, auch wenn ich an diesem Beitrag eigentlich kein gutes Haar lassen will, das liegt aber nicht an Sabina oder ihrem Song.

Donnerstag, 30. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 7

FINALE, OHO, FINALE, OHOHOHO!

1. UK
Das nennt man wohl amtlich die Arschkarte gezogen. Engelbert hatte nämlich zunächst mal das gleiche Problem wie Paradise Oscar letztes Jahr - als Starter war das schlichtweg ungeeignet, mittendrin wärs richtig gut gekommen. Obendrein wurde ihm noch sein Alleinstellungsmerkmal als nicht mehr ganz junger Sänger von den russischen Omas geklaut. Sein Vortrag im Jury-Finale muss ziemlich übel gewesen sein, der im Grand Final war ok, aber nichts Besonderes. Und auf die Tänzer hätte er verzichten sollen. Ungerecht bleibt der vorletzte Platz trotzdem.

2. Ungarn
Ich habe keine Ahnung, welcher Teufel die Losfee bei der Auslosung geritten hat. Jedenfalls war das hier eine der Ziehungen, wo ich ins Sofa hätte beißen können. Warum kriegt die zwei nicht jemand, den ich nicht mag, der dafür aber gut im Rennen liegt? Schweden zum Beispiel? Für die ohnehin nicht besonders hoch gehandelten Ungarn war das ein zusätzliches Handicap, und leider schlug das auch dann bei den Punkten voll durch. Dabei war der Auftritt nicht schlecht, vielleicht nicht ganz so zwingend wie im Semi, aber gut und schnörkellos vorgetragen. Schade.

3. Albanien
Das muss man sich mal vorstellen: Da kommt eine Frau in sehr gewöhnungsbedürftigem Outfit, ebensolcher Frisur, besonders schön isse auch nicht, singt von ungünstiger Startnummer aus ein sehr anspruchsvolles und polarisierendes Lied, das ganze allerdings mit einer Stimmgewalt, die in diesem an guten Sängern nicht gerade armen Wettbewerb ihresgleichen sucht (auch wenn sie, wie ich der Fairness halber gern festhalten möchte, die hohen Noten im Finale ziemlich versiebt hat). Wo kann sowas schon landen? Dass es in der Endabrechnung auf Platz 5 stand, gibt mir irgendwie den Glauben an Europa und an diese Veranstaltung wieder zurück!

4. Litauen
Dass das mit dem guten Sänger nicht immer funktioniert, bewies der nachfolgend startende Donny Montell, obwohl die Strass-Augenbinde mindestens so bekloppt war wie Ronas gesamtes Outfit. ALLEN Scheiß lässt sich Europa dann doch nicht andrehen, da kann der Sänger noch so hübsch sein und noch so gut singen können. Übrigens: Seh eigentlich nur ich eine entfernte Ähnlichkeit zwischen Donny und Daniel Radcliffe (Betonung auf "entfernt"!)?

5. Bosnien-Herzegowina
Der bosnische Auftritt hatte sich gegenüber dem Halbfinale kaum verändert, und dass sie es schwer haben würde, war von Anfang an klar, genau wie die Tatsache, dass hier wohl leider keine gute Platzierung zu erwarten war. Dass direkt danach die russischen Omas starteten, kam erschwerend hinzu. Schade. Immerhin war das der einzige Beitrag, bei dem man das gesamte Bühnenbild sehen konnte, ohne dass es sich negativ auswirkte. Darüber wird später noch zu reden sein.

6. Russland

Neben der Türkei und natürlich Gastgeber Aserbaidschan waren es die Russinnen, die in der Halle den meisten Applaus bekamen. Sonnenklar, dass man es hier mit einem der Favoriten auf den Sieg zu tun hatte - und das trotz der schlimmsten Gesangsleistung des gesamten Jahrgangs, die aber letztlich überhaupt nicht ins Gewicht fiel, da sich alles über die schunkelnden und (unnötigerweise) Kekse backenden Omis amüsierte - die kleinste Omi wollte wohl halb Europa klauen. Auch wenn ich den Beitrag nach der x-ten Wiederholung immer noch sehr spaßig finde, bin ich trotzdem ganz froh, dass sie nicht gewonnen haben.

7. Island
Die Isländer haben vermutlich die schlechteste Startnummer erwischt, die überhaupt in diesem Finale möglich war, da Europa gedanklich immer noch mit den Omis beschäftigt war. Dass der Beitrag der Isländer doch arg unterkühlt rüberkam, half ebensowenig wie das Einschalten der Windmaschine zur Unzeit, die Gretas merkwürdige Drunter-lang-Drübber-nicht-ganz-so-lang -Frisur auffliegen ließ. Wenn ich schon Extensions habe, darf ich sowas nicht machen!

Mittwoch, 29. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 6

So, noch der Rest vom 2. Semifinale:

13. Türkei
Can hatte wohl die einfachsten Begleitumstände aller Teilnehmer, Quasi-Heimspiel, aber ohne den Druck. Erst in dem Moment, als er auftrat, merkte man, wie viele Leute eigentlich an dem Abend in der Halle waren. Dieter Bohlen hätte Can wahrscheinlich immer noch vor dem Recall rausgeschmissen, und er zappelte auch wieder zu viel (also Can, nicht Dieter), aber der Beitrag machte trotzdem Spaß. Das Bühnenbild war sehr hübsch, die Idee mit dem Schiff ebenfalls, und ich mag halt einfach auch den Song.

14. Estland
Ott jodelte sich ähnlich wie Kurt um Kopf und Kragen, war aber nicht schlimm, denn erstens beherrschte er das, und zweitens ist seine Ballade so ergreifend schön, dass ihr alles Gejodel nichts anhaben kann. Ansonsten ein sehr reduzierter, zurückgenommener Auftritt. Und dass Ott durchaus pleasing on the eye ist, schadete jetzt auch nicht so wirklich...

15. Slowakei
Oh. My. God. Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich ja an und für sich für diese Art Musik außerordentlich empfänglich bin, aber jeden Mist lass ich mir dann auch nicht aufschwatzen. Herr Smajda, mag ja sein, dass Du da bei einer Schwuppenveranstaltung aufgetreten bist, aber Du hältst Dich doch im Grunde Deines Herzens immer noch für einen Rocker. Da darfs gerne mal etwas männlicher sein und nicht so androgyn. Fassen wir zusammen: Du siehst scheiße aus, hast eine fiese Stimme und dann auch noch übel gesungen. Ich hasse Dich. Geh weg. Und mach um Gottes Willen Deine Lederjacke wieder zu und zieh Dir vor allem Deine HOSE wieder hoch!!! Jungs, nochmal zum Mitschreiben, weils anscheinend wichtig ist: Wenn man schon meint, unbedingt seine nackte Hühnerbrust in die Kamera halten zu müssen, dann bitte nur mit einem hübschen Gesicht (liest Du mit, Dima?) und ein bisschen was im Oberstübchen schadet auch nicht (liest Du mit, Sakis?). Für alle anderen heißt es: Wir müssen leider zugeknöpft bleiben!

16. Norwegen
Nee, singen kann er nicht, der Prinz von Persien. Aber er is hüüüüübsch! Und tanzen kann er auch. Wer letztes Jahr "Popular" goutiert hat, muss eigentlich auch das mögen. Zumal Eric Quakfrosch auch nicht singen konnte. Ist ja zum Glück knapp ins Finale gerutscht und hatte es auch mehr verdient als die Bulgarin.

17. Bosnien-Herzegowina
Ja ja ja, ich weiß. Die allermeisten Leute finden den bosnischen Beitrag stinklangweilig. Ich gehöre zur Fraktion derer, die ihn zauberhaft finden. Schwarz ist allerdings nicht Mayas Farbe, das Outfit hatte so ein bisschen was von ner Hexe, die auf ne Beerdigung will. Aber egal, sie hat wunderbar gesungen, und ich freue mich riesig, dass dieses Kleinod ins Finale gekommen ist.

18. Litauen
Irgendwie war dann doch ziemlich schnell klar, dass für Litauen an diesem Abend eine Menge gehen würde, da tat auch die unbeschreibliche Strass-Augenbinde und der entsetzliche Song nichts gegen. Donny ist halt einfach ein toller Sänger und sieht obendrein schnuggelig aus, da sieht man dann schon mal über einiges andere weg. Dazu noch eine günstige Startnummer und das Versagen einiger anderer als sichere Finalisten gedachter Beiträge, und schon ist der Finaleinzug fertig. Muss mir ja nicht gefallen. Gebt dem Mann ein anständiges Lied! Übrigens, war das bei der Einblendung nach der Bekanntgabe des Finaleinzugs etwa dieser grenzdebile Glatzkopf von LT United?


Dienstag, 28. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 5

Wir sind im 2. Semifinale:

7. Ukraine
Juries sind Wichser! Wichser! WICHSER! Das darf doch echt nicht wahr sein: Ein Land, dass mit jeder x-beliebigen Scheiße ins Finale und dort in die Top Ten kommt, überspannt den Bogen diesmal völlig und wird vom Televoter abgestraft. Und wer hievt den Mist ins Finale? Na? ARGH! Das einzig gute an diesem Beitrag waren die LED-Wände, über den Rest möchte ich hier kein Wort verlieren. Man kann ja gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte!

8. Bulgarien
Das gabs auch noch nie: Punktgleich mit einem Finalisten und trotzdem ausgeschieden. Leider haben sich das die Bulgaren selber zuzuschreiben, nicht nur, dass Sofi den Anfang total versemmelte, sondern vor allem die Tatsache, dass sie da allein auf der Bühne war, befremdete. Wie kann ich denn einen solchen Song auf die Bühne bringen und dann keine Tänzer dazustellen? Ich bin ja normalerweise keine Freundin on diesem übertriebenen Schnickschnack, aber hier fehlte wirklich was. Über Sofis entsetzliches Outfit haben wir noch gar nicht geredet, aber hey, es ist Bulgarien. Irgendwie wärs doch seltsam, wenn es nicht wenigstens einen Aspekt gäbe, wo sie volle Granate danebenhauen....

9. Slowenien

Wohl kaum jemand hatte Slowenien vor diesem Abend als Semi-Ausscheider getippt. Der Beitrag hatte ja auch alles, um nach vorne kommen zu können: Einen starken Song, einen Chor, der die dusseligen Schleier daheim gelassen hat und eine bildhübsche zarte junge Elfe als Leadsängerin. Aber eben genau die war das Problem. Teilweise sang sie, als wäre das das erste Mal, dass sie ihren Beitrag singt. Evchen, das ist kein Erkältungsrezept, das Du da vorsingst - so einen Beitrag muss man LEBEN! Da muss Leidenschaft rein! Und wenn Du vor lauter Hingabe von der Bühne plumpst, ist das genau das, was wir sehen wollen! Da musst Du Dein Leben hingeben, wenn Du das singst!

10. Kroatien

Die kroatischen Chancen hingegen waren von Anfang an nicht besonders hoch. Das Lied ist zwar schön, aber nicht besonders eingängig, und Nina muss wohl vorher drei Nächte durchgefeiert haben. Oder sie hatte ihre Stimme zuhause vergessen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass das so klingen sollte. Das eigentliche Problem aber waren die Outfits. Spätestens in dem Moment, als man Ninas Kleid zum ersten Mal in seiner ganzen Abscheulichkeit sehen konnte, war, wie es so schön auf Thomas-D-deutsch heißt, der Drops gelutscht. Aber auch die Backings haben ihre Outfits in Andorra gekauft. Tja, Nina, der Verzicht auf Sex bis zum ESC war wohl doch nicht so eine gute Idee...

11. Schweden
Na, und da war er nu, der haushohe Favorit. Ich sagte ja schon verschiedentlich, dass ich dem ganzen so überhaupt nix abgewinnen kann, aber das sah Resteuropa wohl anders, schließlich bekam sie im Semi aus allen Ländern Punkte. Für Rumgezappel, Bumsbeat und Genuschel. Die ESC-Welt ist nicht meine...

12. Georgien
Guck mal, den Schnee von der Loreen haben sie ja gar nicht weggeräumt! Das ist ja dreist! Und dabei gabs noch eine Werbepause zwischendrin. Aber ich wollte ja was zu Georgien schreiben. Wie nennt man einen Witz, über den keiner lachen kann? Rohrkrepierer, sehr richtig. Und das war halt einfach viel zu dick aufgetragen, ein Holzhammer wäre dezenter gewesen. Und spätestens in dem Moment, wo die Else mit dem roten Zopf und dem seltsamen schwarzen Spitzen-Etwas (ohne weitere Unterwäsche?!) auftrat, konnte man sich auf den Rest der "Darbietung" nicht mehr so richtig konzentrieren...

Sonntag, 26. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 4

Weiter gehts mit dem 2. Semifinale:

1. Serbien
Ein perfekter, sehr schön zurückgenommener Auftritt für ein wunderschönes Lied. Es hatte wohl keiner ernsthaft Zweifel daran, dass das nicht ins Finale kommt. Man merkt Zeljko und seinem Orchester die Erfahrung halt einfach an. Auch sehr weise von Zeljko, in Schwarz zu kommen und nicht in weiß. Ich hab bisher jedes Lied von ihm geliebt, und das hier reiht sich nahtlos ein.

2. Mazedonien
War Albanien die Sensation des ersten Semis, so war Mazedonien für mich (und wohl nicht nur für mich) die des zweiten. Anfangs konnte ich dem Beitrag bekanntlich nicht viel abgewinnen, aber dieser geballten Power war sich nur schwer zu entziehen, zumal sich Kaliopi in der Pressekonferenz nach der Veranstaltung als ausgesprochen charmant und witzig entpuppte: "Now I have a question for you. (pausepausepause) Where? Is? My? Ex-Husband????" Ganz groß und endlich mal ein mazedonischer Beitrag, der völlig zu Recht ins Finale einzog.

3. Niederlande
Auf einer mir besonders lieben Webseite las ich als Kommentar zu Joans Abschneiden "Indianagate". So schön das Wortspiel ist, so unberechtigt ist die Implikation. Denn Joan sah nicht nur übel aus - nein, nein, nein, es ist und bleibt Kinderfasching mit dem Kopfputz, und dieses blaue Kleid ging gar nicht. Zu allem Überfluss traf sie kaum einen Ton, so dass der Rauswurf nur folgerichtig war. Das Liedle rührt mich nach wie vor zu Tränen, aber ich bin trotzdem froh, dass sie nicht weitergekommen ist, wenn ich mir überlege, dass ich das Finale mit einem Haufen sehr zynischer Lästerer geschaut hab. Und ich dann heulend mittendrin bei dem Beitrag - nee, das will ich mir lieber gar nicht so genau ausmalen!

4. Malta
In dem Chat, in dem ich mich bei den Semifinals nebenbei üblicherweise auszulassen pflege, schrieb ich zu Malta: "Kurtchen, Du hast keine Chance, nutze sie!" Und zur allgemeinen Überraschung hat der Kurt genau das gemacht! Das Lied taugt gar nix, aber der Jung is hübsch, kann singen und hatte eine originelle Choreo mit Wiedererkennungswert. Die Hey-hey-hey-Stelle mit der Fußgymnastik gibts inzwischen als Zehn-Stunden-Video (nein, kein Tippfehler!!) auf Youtube. Sicherlich der überraschendste aller Finalisten, aber nicht unverdient, auch wenn er noch so sehr rummoduliert hat!

5. Weißrussland
Ich will ja nicht böse sein (ok, will ich doch), aber wenn das so in dieser Form für Griechenland oder die Ukraine aufgetreten wäre, wäre es mit 100% Sicherheit im Finale gelandet. Auf der Habenseite stehen ein Haufen sehr hübscher Menschen mit einem zwar nicht vom Hocker reißenden, aber dennoch durchaus ansprechenden Song, auf der Sollseite eine überschaubare Gesangsleistung und vor allem... ahem... diese OUTFITS!

6. Portugal
Der portugiesische Beitrag wirkte im Vergleich zum Rest völlig aus der Zeit gefallen. Sie machten das ja durchaus nett, aber das ganze war so hoffnungslos altmodisch und langweilig, dass irgendwie einleuchtete, dass das keiner im Finale haben wollte. Sowas kann man auf ner Kaffeefahrt über den Tejo hören, aber doch nicht beim ESC!

Samstag, 25. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 3

Und nun noch der Rest vom 1. Semi:

13. Dänemark
Wieso saß die eine "Dame" da BREITBEINIG auf dem Sessel? Die trauen sich ja was, die Dänen! Und welche Drogen hat eigentlich die Schlagzeugerin genommen? Das lenkte alles ein bisschen von dem ansonsten doch recht langweiligen Auftritt ab, wenn auch nicht positiv. Vielleicht wär Soluna besser allein aufgetreten. Andererseits... vielleicht auch nicht. WIE uninteressant das ganze tatsächlich ist, wurde bei der nach diesem Semi folgenden Pressekonferenz deutlich, als statt der erlaubten zwei Fragen nur eine an Soluna gestellt wurde und sie danach etwas kariert da saß - die Situation konnte allerdings auf sehr ungewöhnliche Weise gerettet werden, wir werden gleich sehen, wie das zuging.

14. Russland
Was soll man zu einem Beitrag sagen, bei dem im Vorfeld bereits sonnenklar war, dass er erstens dieses Semi gewinnen wird und zweitens nicht mit normalen Maßstäben zu messen ist? Denn die Gesangsleistung war bei weitem die schlechteste der gesamten Veranstaltung, da das ganze aber irgendwie so liebenswert witzig war und Riesenspaß gemacht hat, war das vollkommen egal. Und ja - vielleicht ist das was für einfache Gemüter, aber dann bin ich halt ein solches. Verklagt mich doch.

15. Ungarn
Normalerweise ist eine Pause vor dem eigenen Auftritt nicht wirklich förderlich für den Finaleinzug, aber für die Ungarn war es sicher ein Glück, zwischen die russischen Omas und sich selbst so viel Zeit und Action wie möglich zu legen. Aber auch ihr Auftritt hatte sich im Vergleich zur VE um 200 % verbessert, das ganze wirkte jetzt nicht mehr so düster und distanziert. Vom sicheren Ausscheider immerhin mal zum Wackelkandidaten, und sie haben es ja dann tatsächlich geschafft. Für mich überraschend, aber nicht unverdient.

16. Österreich
So, und das ist nun ein Ergebnis, das ich überhaupt nicht verstehen kann. Dass es die Österreicher schwer haben würden, war klar, aber letzter? Noch hinter San Marino? Hinter Montenegro? Sachtma, gehts noch? Ok, der Song lebt sehr vom Text und der größte Teil von Europa hat vermutlich nicht verstanden, was das ganze sollte. Auch war die Kameraführung nicht die beste, und die Verdunklung, die bei Schweden und Aserbaidschan kein Problem war, wurde den Österreichern verwehrt, womit ein Großteil der Wirkung dieses Beitrags über die Wupper ging. Aber letzter? LETZTER? Hoffentlich pausieren sie nicht wieder.....

17. Moldawien
Das war von vorne bis hinten einfach wunderbar bekloppt, allein die unfassbaren Klamotten der übrigens hervorragend singenden Backings waren ja schon zum Brüllen. Dazwischen der außerordentlich süße Pasha, Typ "Ich nehm nix ernst, und mich selber schon mal gar nicht" - ach, härrlisch! Wie hätte das denn nicht mit dem Finale klappen sollen? Ich sagte es bereits: Neben "Boonika Bate Toba" eindeutig der beste Beitrag der Klein-Rumänen bisher!

18. Irland
Bis auf die diesmal fehlenden und schmerzlich vermissten Hochfrisuren war alles wie gehabt: Klamotten frisch aus Starlight Express geklaut, gesanglich unter aller Sau, aber dafür Gezappel bis zum Abwinken. Der Gesang wurde dieses Mal auch nicht durch die Backings gerettet, dafür find ich persönlich Waterline als Song 1000x besser als Lipstick. Leider hatte sich bis auf den Wasserkasten und die fehlende Hochfrisur nicht allzu viel getan. Wie schon der alte Cäsar sagte: Repetitia non placent. Was mir hingegen sehr gefiel, war ihr Verhalten auf der Pressekonferenz nach diesem Semi, als sie der für eine zweite Frage nicht mehr interessant genug seienden Soluna Samay aus der Patsche halfen, ebendiese zweite Frage kurzerhand selbst übernahmen und so den ganzen Unsinn dieser Pressekonferenzen trefflich vorführten. Chapeau dafür.

Sonntag, 19. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 2

Wir sind immer noch im 1. Semi:


7. Schweiz
Die Schweiz wurde ja von Anfang an als Wackelkandidat gehandelt, aber wenn man mal davon absieht, dass es wieder hieß " Swim egänse strimm, following your wowldest drimm, your wowldest drimm" war das ein durchaus ansprechender Auftritt. Obwohl ich den Song nicht mag, hätte ich den Finaleinzug hier viel verdienter gefunden als, sagen wir mal, bei Griechenland. Die magersüchtige Bassistin hätten sie allerdings zuhause lassen können.

8. Belgien
Zzzzzzzzzz...stört mich nicht beim Schlafen! Ich bleib bei meiner ursprünglichen Einschätzung: Castingshowtusse im Recall singt Liedle, bei dem man rumjodeln muss. Sie hat ja durchaus nett gesungen, aber jede leere Kekspackung hat mehr Ausstrahlung. Dass das allen Ernstes von einigen als möglicher Finalkandidat gehandelt wurde, lässt mich am Sachverstand meiner Mitmenschen zweifeln. Bizarrerweise schallte mir ausgerechnet dieses Lied neulich bei einem Stadtbummel aus irgendeinem Laden entgegen - nein, es war nicht in Brüssel, sondern bei mir zuhause! 

9. Finnland
Was an dem finnischen Beitrag nun so wahnsinnig zauberhaft sein soll, krieg ich bis zum heutigen Tag nicht in mein Hirn. Ich find das nach wie vor todlangweilig, und Pernillas grauseliges Kleid und ihre leider immer noch auf dem Kopf weilende Haartönung "Feuerwehrauto" taten auch nix, um mich für sie und ihren Beitrag einzunehmen. Gut, dass das nicht weitergekommen ist.

10. Israel
Schade, schade, das waren drei Minuten Spaß am Stück. Allerdings ein ziemlich schräger Spaß, ist halt nicht für jeden, so ein Beitrag. Außerdem ist der Leadsänger nicht nur ein arrogantes Arschloch, sondern auch... wie sag ich das jetzt nett.... unterbehübscht. Aber mein Gott, das ist Rambo Amadeus ja auch alles, und es gab tatsächlich Leute, die den gut fanden. Ach, egal, die hatten Riesenspaß, und ich auch! Die Knutscherei von den Backings am Schluss war übrigens witzig.

11. San Marino
Sehr nette Postkarte - immerhin war (!) Valentina ja mal eine Jazzsängerin. Ansonsten war an diesem Auftritt alles genauso entsetzlich, wie ich das im Vorfeld erwartet hab, und es trug in jedem Detail eindeutig die Handschrift des weder ersten noch einzigen deutschen Eurovisionssiegers*. Es bleibt nach wie vor die Frage, was eine 37-jährige gestandene Frau dazu bringt, sich für so eine Scheiße herzugeben. Sensationell übrigens das Green-Room-Interview; als Valentina nach Ralph Siegel gefragt wurde, verdrehte sie die Augen, seufzte tiiiiief und sagte "Between Ralph Siegel and me, there is a lot of filling". Ich nehm jetzt mal an (und hoffe für sie!), dass sie "feeling" meinte, was die Sache aber nicht wirklich besser macht und immer noch reichlich Interpretationsspielraum lässt. Ein Schuft, wer Arges dabei denkt!

12. Zypern
Das gleiche Bild wie zehn Startnummern zuvor: Wenn man nach einem absoluten Scheißbeitrag startet, ist das normalerweise ein Freiflugschein ins Finale, und das war hier nicht anders. Ivis Make-up bestand aus Lippenstift, Lippenstift und Lippenstift, dagegen war Pernilla ja blässlich. Seit ich das gesehen habe, wird mir die Statistik, dass jede Frau im Laufe ihres Lebens im Schnitt 3 kg Lippenstift futtert, plötzlich sehr einleuchtend (für mit der Thematik unvertraute Herren: Das was bei mir so im Schrank steht, hat im Schnitt so um die vier bis fünf Gramm pro Stück, und ich hab trotz beinahe täglichen Gebrauchs durchaus lange Freude dran!). Und ja, sie ist ein Trampel - aber einer, der mir beim Zugucken durchaus Spaß gemacht hat. Und den hatte sie offensichtlich auch. Wie haben die eigentlich dieses Büchertor abgestützt? Das Kleid hatte übrigens riesiges Katastrophenpotenzial, glücklicherweise ist ja nix passiert. Und was meint sie eigentlich mit: "Nothing to fääär when you are nääääär"?


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*Jawohl, das muss jetzt an dieser Stelle endlich mal richtig gestellt werden: Gerade wenn man die Eurovision als Komponistenwettbewerb sieht (wer außer dem Herrn aus München-Solln tut das aber?), ist ebenjener Herr weder der erste noch der einzige deutsche Eurovisionssieger. Bei "Après toi" hat meines Wissens nämlich ein gewisser Klaus Munro mitkomponiert. Ralphie, schau doch mal in die Wikipedia, wo der herkommen tut...

Samstag, 18. August 2012

Nachlese ESC 2012, Teil 1

Uiuiui, Mitte August. Allerhöchste Zeit, hier endlich mal die Nachlese zu starten, nicht dass die Außenwelt denkt, wir würden nix mehr bzw. nur noch Radiosendungen machen.... (wenns doch bloß so wär mit den Nachlese-Radiosendungen!) Na, egal, ich mach jetzt einfach mal den Anfang. Und wie immer gilt: Wer eine andere Meinung hat, darf sie gerne behalten!

Wir steigen ein mit dem 1. Semifinale:

1. Montenegro
Der Schocker kam gleich am Anfang; ich habs ja beim ersten Hören bereits nicht so wirklich goutiert, und der Auftritt tat nichts, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Es blieb aus einem Guss grässlich, da konnte Mr. Fettmähne mit dem Nasenfahrrad noch so intelligent und ironisch in den Pressekonferenzen auftreten, half alles nix. Ich hab ja sogar gewettet, dass das ein glasklarer Nullpointer wird. Bekanntlich hab ich die Wette verloren, und seit ich meine Wettstrafe gesehen hab, hasse ich den Beitrag noch mehr. Welche Drogen nimmt man eigentlich in San Marino und Albanien, um dafür ernsthaft Punkte abzuliefern?! Und dann auch noch so hohe? Bei Albanien kann ich mir den Zwölfer nur dadurch erklären, dass der gesamte Balkan-Rest im zweiten Semi weilte. Die San Marinesen wollten durch ihre acht Punkte wohl ihre zunehmende geistige Umnachtung untermauern. Aber wenn sich ein Land schon Herrn R.S. aus M. an Land zieht....

2. Island
Nach dem grausigen Anfang aus Montenegro hatten die Isländer natürlich leichtes Spiel. Jonsi war wie immer very pleasing on the eye, Greta hat eine Promotion im Fach "Zähnefletschen" abgeliefert. Oder war das als Lächeln gedacht? Egal, sie sangen gut, es war zwar nicht wirklich überzeugend, aber gut genug, um ins Finale zu kommen. Und schön ist der Song ja allemal.

3. Griechenland
Puh, die spielen ja sogar in den Postkarten 4-Chord-Songs... Isch krisch Pickelkrätze! Ele wie immer eine Augenweide und das ganze gesanglich eine absolute Katastrophe. Zusammen mit dem schwachen Lied wär der Rauswurf dieses Mal mehr als gerechtfertigt gewesen, aber es ist halt Griechenland. So viel Kopie ist schon wieder Original.... Nein, Ele, du bist nicht die neue Helena, die kann nämlich im Gegensatz zu dir singen! Pluspunkte gibts allerdings für das Gehopse auf diesen Absätzen, wie um Gottes Willen machen die das bloß? Wie lange muss man üben, um das zu können? Und warum wird nur Gehopse auf Absätzen geübt und kein Gesang? Egal, mal wieder der Beweis dafür, dass bei Weibern halt nur Bein- und Haarlänge stimmen müssen (nebst Herkunft) um ins Finale zu kommen. ARGH!

4. Lettland
OhmyGAAAWD wer hat denn die Damen in diese Kleider geschossen? Die Rocklänge ging ja nu gar nicht, und der durchsichtige Seitenstreifen bei der Annemarie war, milde gesagt, befremdlich. Das ganze Ensemble machte sie um Jahre älter, sie sah aus, als wäre sie in dem Jahr geboren, wo der ESC zum ersten Mal ausgetragen wurde. Gesanglich war es so lala, nicht wirklich dolle, aber ok. Aber diese grässlichen Klamotten und die saudoofe Choreo lenkten von allem anderen ab. Völlig berechtigter Rausschmiss.

5. Albanien
Nach diesen drei Minuten müssten sich eigentlich alle anderen Teilnehmer im Greenroom gefragt haben, wie sie es jemals wagen konnten, sich singenderweise auf eine Bühne zu stellen. Zu diesem Auftritt fällt mir nur das Wort "sensationell" ein. Sie sang alles, alles, alles andere an die Wand, was beim bei weitem anspruchsvollsten Lied des gesamten Jahrgangs keine Kleinigkeit ist. Die Optik wurde mit dem Barbara-Dex-Award belohnt, aber offengesagt, angesichts DIESER Darbietung war das doch vollkommen egal. Und das sahen wohl alle so, denn Albanien kassierte als einziges Land in diesem Semi von allen Punkte. Chapeau Albanie!

6. Rumänien
Niemand dürfte wohl angesichts seines Finaleinzugs froher gewesen sein als die Rumänen. Elena ereilte nämlich der absolute Alptraum, sie hatte ab dem ersten Refrain große Probleme mit ihrem nicht mehr sitzenden Ohrenstöpsel. Wenn man mal drauf achtet, sieht man, dass sie sich ab da immer mal wieder am rechten Ohr rumfummelt. Sie war danach auch oft nicht mehr ganz synchron mit der Musik, aber immer noch einigermaßen tonrein. Andere fahren unter solchen Bedingungen ein Null-Punkte-Ergebnis ein - Mandinga wurden 3. in diesem Semi. Und das durchaus nicht unberechtigt. Meinen Respekt!